3. Die patentierte Innovation

3.1 Die Aufgabe der CiQuit Box

3.2 Die Aufgabe der CiQuit-App

3.3 Zusammenfassung wissenschaftlicher Hintergrund

3.4 Leitgedanken zum Reduktionsansatz

3.1 Die Aufgabe der CiQuit-Box

Der automatisierte Griff zur Zigarette

muss unterbrochen werden

RAUCHEN, ein unterbewusster Prozess

Rauchen ist ein automatisiertes Verhalten, gesteuert in Gehirn-Regionen, die für Gewohnheiten und unterbewusstes Handeln zuständig sind. Insbesondere im Stadium der Tabakabhängigkeit erfolgt die Steuerung primär über nicht bewusste Vorgänge.

  • Der automatisierte Griff zur Zigarette wird über Auslösereize aktiviert: Der Duft von Kaffee, Stress, Ärger, Verlangen u.v.m.
  • Damit RAUCHEN wieder verlernt und RAUCHFREI wieder neu erlernt werden kann, muss der Griff zur Zigarette zuerst wieder als bewusste und geplante Entscheidung in den Gehirn-Regionen erfolgen, die für Lernvorgänge zuständig sind.

Der geplante Griff zur Zigarette

ist Voraussetzung für (Ver-)Lern-Prozesse

RAUCHEN wieder verlernen und RAUCHFREI wieder neu erlernen

„Der erfreuliche Aspekt ist, dass Rauchen als gelerntes Verhalten auch wieder verlernt werden kann. Neue Verhaltensmuster und Bewältigungsstrategien können eingeübt werden, so dass ein zufriedenes Leben auch ohne Tabakkonsum realisiert werden kann.

  • Die Unterbrechung des automatisierten Verhaltens ist einer der entscheidenden Faktoren.“ Ilse Müller, Psychotherapeutin, Verhaltensmodifikation
  • Damit das neu erlernte Verhalten z.B. auch in stressbehafteten Situationen nachhaltig Anwendung finden kann, ist kontinuierliches Üben und Trainieren notwendig.

Wirk-Modul

Verhaltenskontrolle

Schon die Beobachtung des eigenen Rauchverhaltens führt zu einer deutlichen Reduktion des Rauchens. Eine planvolle und selbstgesteuerte Modifikation des Verhaltens ist ohne eine Beobachtung des problematischen Verhaltens und dem Festhalten der Ergebnisse nicht möglich.

  • Vor jeder Zigarette entscheidet der Patient über die Kontrolle des Displays direkt an der Packung, ob die momentane Rauchsituation es rechtfertigt eine Zigarette zu entnehmen, ohne z.B. das Tageslimit zu gefährden.

  • Die Protokollierung ist vollständig in das alltägliche Verhalten der Patienten integriert. Das gewohnte Öffnen und Schließen der Zigarettenschachtel erfasst alle notwendigen Daten.

  • Manuelle Strichlisten oder die Nutzung einer App bei jedem Verlangen nach einer Zigarette ist praxisfern und würde nicht umgesetzt werden.

Wirk-Modul

Zugriffsverzögerung

Da sich die Zugriffsverzögerung im Laufe der Therapie langsam erhöht, kommen weitere positive Effekte zum Tragen. Beispielsweise die Trennung von Auslösereiz und Zigarette, die „vergessene“ Zigarette, Nutzung von Handlungsalternativen aus der CiQuit-App oder die bewusste Entscheidung gegen eine Zigarette.

  • Mit jeder Zigarette, auf die verzichtet wurde, lernen die zuständigen Gehirn-Areale, dass es auch „ohne“ geht.“
  • Das Zeitfenster der Zugriffsverzögerung erzeugt kein quälendes Sucht-Verlangen, allenfalls eine innere Unruhe, der mit etwas Willenskraft und Therapiestrategien entgegengewirkt werden kann.
  • Das dopaminerge Belohnungssystem „RAUCHEN“ passt sich den langsam steigenden Zugriffsverzögerungen an.
  • Zudem kann die Zugriffsverzögerung von den Patienten bei Bedarf über die CiQuit-App, nach individuellen Erfordernissen, innerhalb des Therapieplans angepasst werden.

Wirk-Modul

Hierarchische Reduktion

Je nach Rauchsituation ist das Verlangen nach einer Zigarette nicht gleichermaßen stark. In Anlehnung an das Ampelmodell können Zigaretten grundsätzlich in drei Gruppen eingeteilt werden: A-, B- und C-Zigaretten.

  • Die Zuordnung steht im Zusammenhang mit dem Suchtdruck, den eine Auslösereiz hervorruft.
    | A = schwach
    | B = mittel | C = stark

  • Im Ergebnis sorgt die CiQuit-Therapie dafür, dass der Verlern-Prozess bei der schrittweisen Reduktion nach einer zielführenden Systematik abläuft. Zuerst wird auf A-, dann auf B- und letztlich auf C-Zigaretten verzichtet.

  • Durch die hierarchische Reduktion ist sichergestellt, dass die nach Therapie-Plan erlaubten Zigaretten, bei fallenden Tageslimits, C-Zigaretten sind, bei denen der Verlern-Prozess am wichtigsten ist.

Wirk-Modul

Trennung Auslösereize und Zigarette

Angebote zur Entwöhnung, die nach der Schlusspunkt-Methode arbeiten, empfehlen Situationen, die den Rauchimpuls auslösen, zu vermeiden oder zu ändern. Beispiele: Kein Kontakt mit rauchenden Personen, Tee statt Kaffee. Verlangensattacken sollen mit Willenskraft und bestenfalls erlernten Handlungsalternativen überwunden werden.

  • Die CiQuit-Therapie verfolgt eine gegensätzliche Strategie. Die Entwöhnungswilligen sollen ihren Alltag nicht ändern, sondern „Lernen“, dass der Kaffee auch ohne Zigarette schmeckt und Nichtrauchen auch unter Rauchern möglich ist.

  • Raucherinnen und Raucher sollen schrittweise die Angst verlieren, negative Gefühlslagen ohne Zigarette meistern zu müssen und sollen schrittweise lernen positive Situationen wieder ohne Zigarette zu genießen.

  • Die Patienten sollen nach und nach zu der Erkenntnis gelangen, dass sie nicht den Rest ihres Lebens auf etwas „Wertvolles“ verzichten müssen.

3.2 Die Aufgabe der CiQuit-App

Prozessziele

Teilerfolge

Die Prozessziele beschreiben konkrete Teilziele, Handlungen und Verhaltensweisen, die letztendlich zum Ergebnisziel führen.

Selbstbeobachtung des eigenen Zielfortschritts ist eine sehr hilfreiche Strategie, um die eigenen Ziele zu erreichen. Durch die Selbstbeobachtung werden sogar schon Veränderungen in Gang gesetzt. Dabei stehen bei CiQuit folgende Leitsätze im Mittelpunkt:

  • Es ist ein oberstes Prinzip, das problematische Verhalten sofort bei seinem Auftreten zu zählen und zu messen, da die Genauigkeit der Beobachtung mit der Zeitdauer zwischen Ereignis und Protokollierung abnimmt (Aufgabe der CiQuit-Box).
  • Die Vorgaben der CiQuit-Prozessziele sind konkret, erreichbar und gut messbar, um die Zielerreichung wahrscheinlicher zu machen und die Messung des Zielfortschritts zu ermöglichen.
  • Die Daten der exakten Protokollierung (aus der CiQuit-Box) werden in graphische und aussagekräftige Darstellung übertragen, damit der Veränderungsprozess möglichst anschaulich über die CiQuit-App verdeutlicht und demonstriert wird.
  • Bei der Tabakentwöhnung sind weniger gerauchte Zigaretten und Geld-Ersparnis als Parameter für die Darstellung der Teilerfolge in der CiQuit-App besonders gut geeignet.

Ergebnisziel

Dauerhafte Abstinenz

Das Ergebnisziel ist ein meist weiter entferntes Ziel. Es beschreiben ein bestimmtes Ergebnis zu einem Zeitpunkt X, welches wir anstreben. Es gibt die Richtung vor, die wir einschlagen wollen. Zudem kann es ein starker Motivator sein, der dazu antreibt, langfristig am Ball zu bleiben.

Gerade bei Raucherinnen und Rauchern, die sich keinen sofortigen Rauchstopp vorstellen können, ist der Reduktionsansatz ein sinnvoller Weg und dient als Brücke in eine abstinenzorientierte Behandlung, die das Ergebnisziel dauerhafte Abstinenz realisieren soll.

Das ENSP (European Network for Smoking and Tobacco Prevention) hat den Reduktionsansatz wie folgt zusammengefasst:

  • „Die Reduzierung des Rauchens erhöht die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Rauchstopp-Versuchs (Evidenzstufe A).
  • Patienten, die nicht bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, denen aber eine Reduzierung vorgeschlagen wird, sind nach einem Jahr mit größerer Wahrscheinlichkeit abstinent als Patienten, denen als einzige Lösung der vollständiger Rauchstopp vorgeschlagen wird.
  • Es gab Befürchtungen, dass die empfohlene Reduktion des Rauchens für einige Raucher die Abstinenz-Quote senken würde. Es gibt keine Daten, die diese Befürchtung stützen – es wurde sogar der gegenteilige Effekt beobachtet.
  • Verringerung des Rauchens und damit zumindest eines Teils der Risiken, die mit dem Rauchen verbunden sind.“

Salami-Taktik

Die täglichen Erfolgserlebnisse

ERFOLG ist der allerbeste Motivator, den man sich nur vorstellen kann. Es gibt nichts, was uns mehr beflügelt als das berauschende Gefühl, eine Aufgabe erfolgreich gemeistert oder ein Ziel erreicht zu haben. Es wäre also hilfreich, ständig Erfolg zu haben – dann bräuchten wir uns um die Motivation keine Gedanken zu machen.

Damit das gelingt, unterteilst Du deine Aufgabe oder dein Ziel in so viele kleine „Scheibchen“ wie möglich. Die einzelnen Zwischenziele sollten so klein sein, dass Du sie möglichst täglich erreichen kannst. Dadurch hast Du jeden Tag ein kleines Erfolgserlebnis. Die Freude darüber gibt dir die Energie, weiterzumachen. Du wirst merken, dass Du bald schon regelrecht „süchtig“ wirst nach Erfolgserlebnissen!“

Link
Moritz Bauer, Motivationscoach

Übertragen auf die CiQuit-Therapie:

„Süchtig“ nach dem bewussten Verzicht auf Zigaretten!

  • Ob in Beruf, Sport oder bei Verhaltensänderungen – Erfolgserlebnisse treiben zu neuen Leistungen an. Verantwortlich sind Strukturen des mesolimbischen Systems, das auf Anreize mit der Ausschüttung von „Glückshormonen“ reagiert und so das Verhalten fördert, das erfolgsversprechend ist.

  • Überforderung oder Selbstüberschätzung hingegen bewirken das Gegenteil und führen meist zu Rückschlägen. Jeder Mensch will unbewusst nur von Erfolg gekrönte Handlungen wieder ausführen.

  • Bei einem Rauchstopp von heute auf morgen agiert das quälende Suchtverlangen als unnachgiebiger De-Motivator, der insbesondere bei Rauchstoppversuchen ohne Hilfe – nur eigene Willenskraft – zu Rückfallquoten größer 95% führt.

Fremdverstärkung und

Selbstverstärkung

Fremdverstärkung
Die Erfolge auf dem Weg zum Rauchstopp können direkt in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis gezeigt werden.

Entwöhnungskurven und Erfolgsmeldungen können über alle Social-Media-Kanäle geteilt werden.

Hintergrund

  • Dokumentierte und sichtbare Teilerfolge dienen für das Umfeld als überzeugender Beleg für den Therapie-Nutzen.
  • Lob und Anerkennung aus dem Umfeld fördern das neue Belohnungssystem „RAUCHFREI“.

Selbstverstärkung
Die kontinuierliche Bewertung von Veränderungen ist das wichtigste Element zur Stabilisierung eines Änderungsprozesses. Raucherinnen und Raucher sind in der Regel selbst am besten in der Lage, ihren Therapie-Erfolg anhand der vorgegebenen Ziele zu bewerten.

Neben der externen Verstärkung durch das Umfeld, erweist es sich langfristig als außerordentlich wichtig, dass erzielte Teilerfolge (Prozessziele) unmittelbar für sich selbst positiv bewertet werden.

Gerade hier bietet die CiQuit-Therapie sehr viele Anlässe, die Prozessziele (Teilerfolge) gedanklich zu reflektieren und somit die Ergebnisziele (Reduktionsziel und Abstinenzziel) zu fördern.

Zusammenfassend lösen Fremd- und Selbstverstärkung folgenden zielführenden Wirk-Mechanismus aus:

Lob > Stolz > positive Emotionen > Glückshormone = Aufbau neues Belohnungssystems „RAUCHFREI“

Handlungsalternativen und

Wenn-Dann-Pläne

Erkenntnisse aus der Motivationsforschung zeigen, dass sogenannte WENN-DANN-Pläne eine wirksame Selbstregulierungsstrategie sind, um Menschen beim erfolgreichen Handeln zu unterstützen und die Kluft zwischen guter Absicht und erfolgreicher Umsetzung zu überwinden.

Beispiel: „Wenn die Zugriffsverzögerung läuft, dann mache ich eine Atemübung und überlege nochmal, ob ich die Zigarette wirklich rauchen will.“

Behandlungsstrategie

  • Kurze und praktikable Handlungsalternativen, die auf spezifische Rauchsituationen abgestimmt sind.
  • Jede Zigarette, auf die nach der Zugriffsverzögerung bewusst verzichtet wird, erzeugt Stolz und somit positive Emotionen, was wiederum das neue Belohnungssystem RAUCHFREI stärkt!
  • Im Alltag von Raucherinnen und Rauchern ist es praxisfern, dass bei jeder Zigarette eine Handlungsalternative eingesetzt wird.
  • Handlungsalternativen dienen primär für die Einhaltung von Tages-Limits und Trennung von Auslösereiz und Zigarette, bei tief verwurzelten individuellen Rauchsituationen – Stichwort: C-Zigaretten.

Heißes System und

kaltes System

Der namhafte Psychologe Walter Mischel unterscheidet zwei grundverschiedene Systeme, die beide in unserem Gehirn arbeiten:

  • Das heiße System kann nicht widerstehen
  • Das kalte System kann widerstehen

Das heiße System wird über unterbewusste Abläufe in Gang gesetzt. Es erzeugt ein Verlangen, Bedürfnisse zu befriedigen, die uns im Augenblick ein gutes Gefühl verschaffen. Wie sich dieses Verhalten langfristig auf uns auswirkt, wird vom heißen System nicht berücksichtigt.

Selbstkontrolle beruht auf der Fähigkeit das heiße System abzukühlen. Das kalte System kann die Vor- und Nachteile von Handlungsoptionen nüchtern gegeneinander abwägen.

  • Ohne verriegelte CiQuit-Box wird in Rauchsituationen wie Verlangen, Stress, Party, Alkohol sofort wieder in die offene Zigaretten-Packung gegriffen!

  • Gerade die Zugriffsverzögerung und die abgestimmten Handlungsalternativen dienen zur Abkühlung des heißen Systems.
  • Geplant und rational kann abgewogen werden, ob das Rauchen genau dieser Zigarette die Tagesziele bzw. Prozessziele gefährdet.
  • Begünstigend kommt hinzu, dass die bewusste Entscheidung – genau gegen diese Zigarette – durch die Abschwächung des Nikotin-Drangs nach 2 bis 3 Minuten unterstützt wird.

3.3 Zusammenfassung: Wissenschaftlicher Hintergrund

CiQuit

Leitgedanken

Die CiQuit-Therapie orientiert sich am sogenannten Rubikon-Modell von Heckhausen und Gollwitzer, ein motivationspsychologisches Prozessmodell, das zielrealisierendes Handeln durch eigene Ressourcen fördert. Die Therapie führt veränderungswillige Raucherinnen und Raucher durch verschiedene Reifungsstadien – vom bewusst gewordenen Wunsch, über Prozessziele (permanente Teilerfolge) bis hin zu dem Ergebnisziel dauerhafte Abstinenz.

  • Die CiQuit-Therapie basiert auf Erkenntnissen der Hirnforschung und der Motivationspsychologie und fördert durch die Anwendung verschiedener Tools veränderungswillige Raucherinnen und Raucher in den Zielsetzungen Motivation zum Rauchstopp-Versuch und dauerhafte Abstinenz.
  • Tabakkonsum wird nicht nur über bewusste Vorgänge gesteuert. Insbesondere im Stadium der Tabakabhängigkeit erfolgt die Steuerung primär über nicht bewusste Vorgänge. Deshalb schliesst die CiQuit-Therapie explizit die Synchronisation bewusster und unbewusster Handlungen und Bedürfnisse ein.
  • Um den Transfer eines neu erworbenen Haltungsziels in den Alltag zu gewährleisten, müssen die entsprechenden Handlungen auch im Alltag eingesetzt werden. Gerade in der Lebenswirklichkeit von Raucherinnen und Rauchern ist jeglicher zusätzliche Aufwand für eine Therapie zu vermeiden, da arbeits- und zeitintensive Interventionen überwiegend abgelehnt werden.

    Dieser Lebensrealität wird die CiQuit-Therapie gerecht, da sie sich ohne jeglichen Mehraufwand in den Alltag integriert und überdies bei jedem Griff zur Zigarette therapiert.

"Glückshormone",

Prozessziele und Ergebnisziel

Unser Belohnungssystem reagiert auf Erfolgserlebnisse mit der Ausschüttung von „Glückshormonen“ und fördert somit erfolgsversprechendes Verhalten. Tägliche, erreichbare Prozessziele legen über Lernen (Nichtrauchen) und Verlernen (Rauchen) Schritt für Schritt das neues Belohnungssystem „Rauchfrei“ an.

Deshalb sind die Ziele der CiQuit-Therapie aufgeteilt in:

  • Prozessziele und
  • Ergebnisziel Abstinenz

Diese Aufteilung ist aus zwei Gründen notwendig:

  • Die überwiegende Mehrheit der Raucher kann über das Ergebnisziel „sofortige Abstinenz“ nicht erreicht werden. Viele sind andererseits für „erst weniger Rauchen“ und somit für Prozessziele wie, Reduktion, Verhaltenskontrolle oder Anwendung von Handlungsalternativen zugänglich und wollen diese tatsächlich umsetzen.
  • Zusätzlich wird die Motivation zum Rauchstopp-Versuch im Laufe der CiQuit-Therapie entwickelt bzw. (da i. d. R. bereits vorhanden) verstärkt und ermöglicht dann die Umsetzung des Ergebnisziels: Dauerhafte Abstinenz.
    (Siehe hierzu Proof-of-Principle-Studie, 1. Motivation zum Rauchstopp)

Damit die Therapie fester Bestandteil im Raucher-Alltag wird, gelten folgende Prämissen:

  • Die CiQuit-Therapie ist im Alltag ohne zusätzlichen Aufwand durchführbar.
  • Die CiQuit-Therapie löst über erreichbare Teilerfolge (Prozessziele) positive Emotionen aus, die wiederum zur Ausschüttung von „Glückshormonen“ führen.
  • Die CiQuit-Therapie verhindert den unkontrollierten und automatisierten Griff zur Zigarette, damit gerade auch in anfälligen Rauch-Situationen wie Stress, Ärger oder Party das Abgleiten in die unterbewusste Handlung vermieden wird.
  • Die CiQuit-Therapie stimuliert über eine Vielzahl von Wirk-Mechanismen das neuronale Netz bei jedem Griff zur Zigarette, um die notwendigen Verlern- und Lernprozesse zu festigen.

3.4 Leitgedanken zum Reduktionsansatz

European Network for Smoking and Tobacco Prevention (ENSP)

„Die Rauchreduzierung wird für Raucherinnen und Raucher empfohlen, die nicht bereit oder in der Lage sind, das Rauchen vollständig aufzugeben.

Die Raucherentwöhnung sollte als Zwischenschritt betrachtet werden auf dem Weg zum späteren Rauch-Stopp. Das Ziel für alle Tabakkonsumenten bleibt die vollständige Rauchentwöhnung.

  • „Patienten, die nicht bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, denen aber eine Reduzierung vorgeschlagen wird, sind mit größerer Wahrscheinlichkeit nach einem Jahr abstinent als Patienten, denen als einzige Lösung der vollständiger Rauchstopp vorgeschlagen wird.
  • Die Reduzierung des Rauchens stellt eine therapeutische Alternative für Raucher dar, die noch nicht bereit sind das Rauchen vollständig aufzugeben.
  • Es gab Befürchtungen, dass die empfohlene Reduktion des Rauchens für einige Raucher die Abstinenz-Quote senken würde. Es gibt keine Daten, die diese Befürchtung stützen – es wurde sogar der gegenteilige Effekt beobachtet.

Die Reduzierung des Rauchens

  • verringert zumindest einen Teil der Risiken, die mit dem Rauchen verbunden sind.
  • stärkt das Vertrauen der Patienten in ihre Fähigkeit, mit dem Rauchen vollständig aufzuhören und die Anzahl der Rauchstopp-Versuche im Jahr zu erhöhen.
  • erhöht die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Rauchstopp-Versuchs (Evidenzstufe A).“
PDF-Link
2020, ENSP, Guidelines for treating tobacco dependence, p 91 f

S3-Leitlinie
„Empfehlungen zum Einsatz von Interventionen zur Reduktion des Tabakkonsums richten sich an Personen, die bereit sind, ihr Rauchverhalten zu verändern, aber derzeit nicht bereit oder in der Lage sind, das Rauchen völlig einzustellen.
Zu beachten ist dabei, dass selbst Raucherinnen und Raucher, die nicht aufhören wollen, nach einer erfolgreichen Reduktion eine signifikant höhere Rauchstoppquote aufweisen und für manche daher die Reduktion ein Schritt in der Entwicklung einer Tabakabstinenz sein kann (Hughes u. Carpenter 2006).“

S3-Leitlinie
„Die aktuellste Cochrane Analyse zu dieser Thematik (Lindson et al. 2019b), die ebenfalls den Effekt einer Rauchreduktion auf das langfristige Ziel der Tabakentwöhnung untersuchte, kommt ebenfalls zu der Aussage, dass eine verhaltensbezogene Unterstützung zur Reduktion höhere langfristige Erfolgsquoten aufweist als selbsthilfebezogene Interventionen.“

PDF-Link
S3-Leitlinie “Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung”