Arztpraxen als Partner im Kampf gegen das Rauchen

Status quo

1. Die Herausforderung: Tabakentwöhnung in den Arztpraxen

2. CiQuit – Einleitung einer abstinenz-orientierten Verhaltensänderung

3. Der Reduktionsansatz verhindert die Abstinenz, eine unberechtigte Sorge

Status Quo

Ärztliche Kurzberatung

„Ein wichtiger Vorteil der ärztlichen Kurzberatung ist – neben der Glaubwürdigkeit des ärztlichen Beratungsansatzes und der kontextbezogenen Bereitschaft der Raucherin oder des Rauchers, gesundheitsbezogene Informationen aufzunehmen – vor allem die Tatsache, dass für die Wirksamkeit der ärztlichen Kurzintervention und Therapie der Tabakabhängigkeit eine überzeugende wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit und Steigerung des Abstinenzerfolges durch einen vergleichsweise geringen Aufwand besteht.“

Hinderliche Faktoren

Wenngleich die Arztpraxis somit eigentlich ein ideales Setting bietet, um Rauchende zum Rauchstopp zu motivieren und beim Rauchausstieg zu begleiten, berichten lediglich fünf Prozent derjenigen, die im zurückliegenden Jahr einen Aufhörversuch unternommen haben, dass dieser bei ihnen durch einen Arztkontakt initiiert worden sei.“

Maßgebliche hinderliche Faktoren laut Ärztinnen und Ärzten:

  • Ineffektivität
    Patienten sind in der Regel nur gering oder gar nicht motiviert mit dem Rauchen aufzuhören.“
  • Zu großer Zeitaufwand
    Es ist aufwendig, eine Tabakentwöhnung einzuleiten, die zudem in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt ist.“
PDF-Link
Deutsches Ärzteblatt 37/2021, Ärztliche Tabakentwöhnung, Wirksamkeit und Potenziale

1. Die Herausforderung: Tabakentwöhnung in den Arztpraxen

Ärztliche Kurzberatung

Link
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Leitfaden zur Kurzintervention bei Raucherinnen und Rauchern

Auszüge:
Als Ärztin und Arzt und sind Sie die wichtigsten Ansprechperson für rauchende Patienten…

  • Um keine unrealistischen Erwartungen aufkommen zu lassen, soll bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass nur mit einem Teil der rauchenden Patienten eine verbindliche Abstinenzvereinbarung getroffen werden kann (mit denjenigen, die ausstiegswillig sind und die notwendige Änderungskompetenz besitzen).
  • Eine Kurzintervention kann auch dann als erfolgreich gelten, wenn sich bei Patienten ein Problembewusstsein entwickelt oder eine Verhaltensänderung in absehbarer Zeit in Erwägung gezogen wird. Ihre Interventionen werden auf längere Sicht zu einem erfolgreichen Ausstieg beitragen!

  • Wie auch bei anderen chronischen Gesundheitsstörungen, die vornehmlich durch Verhaltensänderungen beeinflussbar sind, brauchen Sie bei dieser Form der Abhängigkeit einen besonders „langen Atem“.

  • Studien zeigen, dass sich in Hausarztpraxen nur etwa jeder 14. Rauchende in der Phase der Vorbereitung auf einen Rauchstopp befindet.
  • Lassen Sie sich von diesen Zahlen nicht entmutigen: Wenn in Hausarztpraxen gefragt wird, ob rauchende Patienten zu einem Rauchstopp bereit wären, wenn ihnen ein geeignetes Programm offeriert würde, antworten zwei Drittel mit JA.

CiQuit soll dieses geeignete Programm realisieren!

2. CiQuit – Einleitung einer abstinenz-orientierten Verhaltensänderung

Leitgedanken

  • Der feste Entschluss: Ja, ich will! Ist notwendig, aber nicht ausreichend

  • Die Abstinenz-Unfähigkeit verhindert einen erfolgreichen Rauchstopp

Die primären Aufgaben von CiQuit

  • Den Aufbau und die Manifestierung des festen Entschlusses: Ja, ich will!

  • Die Wiederherstellung der Abstinenz-Fähigkeit

  • Den Aufbau und die Manifestierung der Selbstsicherheit: „Ich freue mich auf ein Leben ohne Zigarette!“

  • Die bestätigte Selbsterfahrung: „Ich kann Rausituationen ohne Zigarette meistern!“

Das Kernproblem

Langes Abwägen für die tatsächliche Umsetzung eines Rauchstopp-Versuchs!

Zahlreiche Befragungen und Erfahrungen aus dem medizinischen Alltag zeigen deutlich, dass die wenigsten Raucherinnen und Raucher bereit sind, sofort mit dem Rauchen aufzuhören. Beispielsweise kann die Angst vor Veränderungen, gescheiterte Rauchstopp-Versuche oder die Angst vor Entzugserscheinungen, dazu führen, dass keine Motivation zum Rauchstopp aufgebaut werden kann.

Übertragen in die Motivationsforschung und im Speziellen auf das „Rubikon-Modell“, verharren die Betroffenen viel zu lange in der Abwägephase. Der Ärzteschaft fehlt ein Instrument, das bestenfalls noch während der Kurzberatung die Abwägephase beendet und die Ausstiegsphase einleiten kann.

Rauchstopp - Bei noch vorhandener

Abstinenz-Unfähigkeit

Ein hohes Potential wird zu wenig genutzt

In Zeiten überfüllter Wartezimmer fehlt meist der Freiraum für die notwendige  „Überzeugungsarbeit“ zu einem sofortigen Rauchstopp. Zudem ist die Abstinenz-Unwilligkeit für den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin oftmals unverständlich, insbesondere wenn bereits tabakbedingte Folgeerkrankung vorhanden sind. Beides führt im Zweifel dazu, dass das hohe Potenzial der Raucherentwöhnung in den Arztpraxen nicht ausgeschöpft wird. Die Politik hat diese Herausforderung erkannt.

Politik

Hilfe beim Rauchausstieg
Drogenbeauftragter schlägt Anreize für Ärzte vor

„Wir müssen im Gesundheitssystem jetzt endlich alle an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, das, was beim Rauchausstieg hilft, flächendeckend auf die Straße zu bringen“, erklärte Blienert bei einer Dialogveran­staltung der Bundesinitiative „rauchfrei Le­ben“.

Eine im Rahmen der Veranstaltung vorgestellte Untersuchung der Universität Essen hat Blienert zufolge auf­gezeigt, dass im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung zwar grundsätzlich viele Hilfen finanziert werden könnten, dies in der Praxis aber kaum geschehe.“

Mittwoch, 15. Februar 2023
Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert

Link
aerzteblatt.de, Hilfe beim Rauchausstieg

Rauchstopp - Mit Wiederherstellung der

Abstinenz-Fähigkeit

Der Zugang zu den Patientinnen und Patienten

Erst einmal weniger Rauchen trauen sich die meisten Raucherinnen und Raucher zu und wollen dies vielfach umsetzen!

CiQuit ist die ideale Ergänzung zu einer allseits geforderten Kurzberatung in Arztpraxen:

  • Schnelle Entscheidung zur Therapie
  • Kein zusätzlicher Patienten-Aufwand
  • Schnelle Erfolge (Impulkontrolle, Rauchverlangen, Reduktion, Motivation zum Rauchstopp u.v.m.)
    Siehe Auswertung Proof-of-Principle-Studie
  • Positives Patienten-Feedback
    Siehe Auswertung Proof-of-Principle-Studie
  • Konkreter Fahrplan zur Abstinenz, der die patientenindividuelle Situation berücksichtigt.

Sichtbare Erfolge bei Patientinnen und Patienten schaffen bei medizinischem Fachpersonal in Arztpraxen und in der Therapie:

  • Das positive Gefühl erfolgreich zu behandeln.
  • Die Motivation, eine sinnvolle Therapie zu verordnen.

Und das Wichtigste!
CiQuit ist eine Entwöhnungsmethode, die angenommen wird!

  • Alltagstauglich: Ohne jeglichen Mehraufwand
    „Bei der Planung von Interventionen sollte berücksichtigt werden, dass mit zunehmender Intensität einer Intervention die Akzeptanz bei der Zielgruppe und somit deren Erreichbarkeit sowie der Anteil der regulären Beender sinkt.“ S3-Leitlinie
  • Reduktionsansatz: Leichter Einstieg in den Ausstieg
    „Starke Raucher mit ausgeprägter Tabakabhängigkeit können sich einen sofortigen Rauchstopp kaum vorstellen. Nikotinfreiheit erscheint ihnen allenfalls über eine schrittweise Reduktion ihres Zigarettenkonsums erreichbar.“ 20. Tübinger Suchttherapietage, Prof. Dr. Robert Olbrich

3. Der Reduktionsansatz verhindert die Abstinenz, eine unberechtigte Sorge

  • European Network for Smoking and Tobacco Prevention (ENSP)
    „Es gab Befürchtungen, dass die Reduktion des Rauchens für einige Raucher die Abstinenz-Quote senken würde. Es gibt keine Daten, die diese Befürchtung stützen – es wurde sogar der gegenteilige Effekt beobachtet. Ebenso wird das Vertrauen der Patienten in ihre Fähigkeit gestärkt, mit dem Rauchen vollständig aufzuhören und dadurch die Anzahl der Rauchstopp-Versuche im Jahr sowie die Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Rauchstopp-Versuchs erhöht (Evidenzstufe A).“
  • S3-Leitlinie
    „Die aktuellste Cochrane Analyse zu dieser Thematik (Lindson et al. 2019b), die ebenfalls den Effekt einer Rauchreduktion auf das langfristige Ziel der Tabakentwöhnung untersuchte, kommt ebenfalls zu der Aussage, dass eine verhaltensbezogene Unterstützung zur Reduktion höhere langfristige Erfolgsquoten aufweist als selbsthilfebezogene Interventionen.“

Wichtig!

Die Reduktion ist bei CiQuit nur ein Behandlungsmodul von vielen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die weiteren Behandlungsmodule, die den Schweregrand der Tabakabhängigkeit senken, den vorstehenden Reduktionseffekt hin zur erfolgreichen und dauerhaften Abstinenz maßgeblich verstärken.